Wortbedeutung

Das Kleinkind im Alter von 1-3 Jahren (Teil 2)

Die selbständige Fortbewegung des Kleinkindes, das “Gehen” wird zu einem wichtigen “Motor” für die weitere Entwicklung. Es will seinen Raum erforschen, lernen und sprechen. Das Spiel im Alter ab einem Jahr ist von dieser Entdeckerfreude geprägt. Das Kind öffnet und schließt Behälter, stellt Gefäße ineinander, legt Löffel, Bürste oder Klötze in Töpfe und räumt dann alles wieder um. Es ist etwas ganz besonderes Kugeln, Glasperlen und vor allem Wasser in Behälter zu füllen und umzuleeren. Dabei spielt dieselbe Faszination eine Rolle, wie beim Einführen kleiner Steine in die Öffnungen eines Gullis. Das Kind untersucht, schaut und probiert die Größe, Form und Eigenarten von Gegenständen. Dabei wird viel und häufig wiederholt. Zudem erfährt das Kind auch eine gezielte Koordination beider Hände in Verbindung mit feinen motorischen Bewegungen.

Seine ganze Vitalität richtet sich auf das Kennenlernenwollen alltäglicher Gegenstände und deren speziellen Eigenschaften. Dabei ist es spannend für das Kind zu beobachten, was die Anderen mit Gegenständen tun und vor allem was sie zu den Dingen sagen.

Wörter werden Bestandteil des Geschehens, sie können erst durch die Handlung verstanden werden.

So lernt das Kind die ersten Wörter neben vielen Lautmalereien z.B. “gaga” “pipi”, “baba”, “mama”, “lolo” die es aus der Umgebungssprache aufnimmt. Entscheidend ist hier noch die enge Verknüpfung von Handlung und Wort. Das Kind muss sich seine Wörter vorstellen können, damit es sie versteht. Sprachverstehen geht der Sprachproduktion voraus. Sprachverstehen ist gemeinsames Handeln und sprechen in der Situation. So nimmt das Kind sich selbst wahr und erhält eine Sprache für das was es tut und spürt.

Mimik und Augen, Hand- und Armbewegungen, sprachliche Akzente und Sprechmelodie entscheiden beim Kind in hohem Maße über die Wirkung eines Gespräches. Diese Signale lenken die Aufmerksamkeit des Kindes auf sprachliche Einheiten und unterstützen seine Wahrnehmung für die Laut-, Wort- und Satzbildung. Zur Heranreifung sprachlicher Fähigkeiten ist das Kind auf “Miteinander –Sprechen” also Kommunikation angewiesen. So wirkt eine entspannte, angenehme Atmosphäre, in der dem Kind seine Zeit gelassen wird zu verstehen und Eindrücke zu verarbeiten, direkt auf Fortschritte im Spracherwerb.

Geben wird zu einem kleinen Ereignis. Das Kind gibt uns bewusst Dinge und will deren Namen wissen. Wir sollen den Namen nennen. Es wird uns einen gleichen Gegenstand mehrere Male hintereinander geben, um von uns immer wieder den gleichen Namen zu hören. Dabei überprüft es für sich selbst die Zuverlässigkeit von Wörtern. Heißt der Gegenstand immer noch Apfel oder hat sich inzwischen was geändert. Es überprüft die Zuverlässigkeit, ob der gleiche Gegenstand auch immer mit dem gleichen Wort bezeichnet wird.

Dabei ist es Sache der Erwachsenen, die Namen zu nennen und nicht das Kind aufzufordern das Wort zu sagen.
Seine Ich-Aktivität richtet sich auf das Ergreifen von Wörtern. Dafür braucht es Verlässlichkeit.

Neben dem Geben zeigt es auf die Dinge und drückt damit aus: “Sag etwas!” das Kind hat gelernt, das die Dinge einen Namen haben und diese will es wissen. Es macht einen bemerkenswerten Vokabelspurt.

Das Zeigen bildet zusammen mit dem Geben die erste aktive Form des Spracherwerbs.

Das Kind hört, dass bestimmte Wörter oder Sätze in seinen Handlungssituationen auftauchen und dort eine bestimmte Bedeutung haben. Es versteht einfache Sätze und Aufgaben. Es benennt bekannte Dinge und sein Wortschatz wächst. Dies ist auch der Übergang vom einzelnen Wort zum Einwort-Satz.